Schmerzen bei fischen

Schmerz ist ein komplexer psychischer Zustand mit einer ausgeprägten Wahrnehmungsqualität. Er wird auch mit Leiden in Verbindung gebracht, das ein emotionaler Zustand ist. Aufgrund dieser Komplexität lässt sich das Vorhandensein von Schmerz bei einem Tier oder einem anderen Menschen nicht eindeutig durch Beobachtungsmethoden feststellen. Die Schlussfolgerung, dass Tiere Schmerzen empfinden, wird häufig aus dem wahrscheinlichen Vorhandensein eines phänomenalen Bewusstseins abgeleitet.

Fische erfüllen mehrere Kriterien, die vorgeschlagen wurden, um darauf hinzuweisen, dass nicht-menschliche Tiere Schmerzen empfinden können. Dazu gehören ein entsprechendes Nervensystem und sensorische Rezeptoren, Opioidrezeptoren und eine geringere Reaktion auf schädliche Reize bei Verabreichung von Analgetika und Lokalanästhetika. Fische zeigen auch schützende motorische Reaktionen, Vermeidungslernen und einen Kompromiss zwischen Vermeidung und anderen motivationalen Voraussetzungen.

Dr. Lynne Sneddon entdeckte zusammen mit ihren Kollegen Braithwaite und Gentle als erste die Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren) in Fischen. Sie fand heraus, dass Fische schmerzbedingte Veränderungen in der Physiologie und im Verhalten zeigen, die durch Analgetika reduziert werden, und dass sie eine höhere Gehirnaktivität aufweisen, wenn sie schmerzhaft stimuliert werden.

Die American Veterinary Medical Association räumt ein, dass Fische Schmerzen empfinden, und sagt, dass die Beweise dafür sprechen, dass Fische in Bezug auf die Schmerzlinderung die gleichen Überlegungen anstellen sollten wie Landwirbeltiere. Die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals im Vereinigten Königreich hat 1980 ein unabhängiges Expertengremium beauftragt. Sie kamen zu dem Schluss, dass alle Wirbeltiere bis zu einem gewissen Grad leiden können.

Wenn Fische Schmerzen empfinden, hat dies ethische und tierschutzrelevante Auswirkungen. Dazu gehören die Folgen der Exposition gegenüber Schadstoffen und die Praktiken der kommerziellen Fischerei und der Freizeitfischerei, der Aquakultur sowie von Zierfischen und genetisch veränderten Fischen. Auch Fische, die in der wissenschaftlichen Forschung eingesetzt werden, können von den Schmerzen betroffen sein, die sie empfinden.

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